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So stellst du deine Snowboardbindung richtig ein

Jeder hat eine eigene Meinung dazu, was die „beste“ Einstellung für ein Snowboard ist. Die meisten von uns kennen das standardmäßige Entenfuß-Setup aus dem Verleih, das vor allem Anfänger ansprechen soll. Welche Möglichkeiten es gibt, die perfekte Haltung zu finden, erklären wir dir ausführlich in unserem Guide.

So stellst du deine Snowboardbindung richtig ein | Montec Magazin

Die optimale Einstellung ist vor allem eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ob schmaler oder breiter Stand, Entenfüße oder der klassische Alpine-Stil – jeder hat seine eigenen Vorlieben. Für die ideale Haltung gibt es sechs wichtige Faktoren, die du beachten solltest. Wir erklären dir Step by Step, wie du dein Setup perfektionieren kannst.

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Der Guide zu deiner perfekten Fahrhaltung

1. Regular oder Goofy? Finde deinen Führungsfuß

First things first: Finde heraus, welches Bein vorne stehen soll. Du bist dir unsicher? Kein Problem – es gibt einen einfachen Trick, um das herauszufinden: Gleite in Socken über einen glatten Boden und schau, welcher Fuß von selbst nach vorne rutscht. Oder überleg dir, welches Bein du auf einem Skateboard nach vorne stellen würdest. Steht dein linkes Bein vorne? Dann bist du „regular“. Wenn’s das rechte ist, gehörst du zu den „goofys“. Eigentlich ganz simpel, oder?

Übrigens: „Goofy“ ist nur ein Begriff, es bedeutet absolut nichts Negatives. Viele der besten Profis fahren goofy und legen genauso beeindruckende Tricks hin. Mach dir also darüber keine Gedanken. Hier geht es allein um dein Bauchgefühl und das, was sich für dich richtig anfühlt. Sobald du deinen Führungsfuß kennst, bist du dem perfekten Setup einen entscheidenden Schritt näher.

2. Die richtige Standbreite finden

Die richtige Standbreite finden

Deine Standbreite ist die Basis für Stabilität und Kontrolle. Ein guter Ausgangspunkt ist die Referenzbreite deines Boards, die meist entlang der Bindungslöcher oder in der Channel-Markierung angegeben ist. Wenn dein Board zu deiner Körpergröße passt, passt die Breite in den meisten Fällen. Je nach Bindungswinkeln, persönlichen Vorlieben, Beinlänge sowie Beweglichkeit in Knie und Hüfte kann es sinnvoll sein, etwas davon abzuweichen. Hast du ein Board gewählt, das etwas größer oder kleiner ist als du, musst du entsprechende Anpassungen treffen.

Eine breitere Standbreite sorgt für mehr Stabilität, geht aber zulasten der Kontrolle. Eine schmalere Haltung hingegen gibt dir mehr Kontrolle und Komfort, dafür weniger Stabilität. Am besten probierst du aus, deine Bindungen etwas weiter oder enger als die Referenzbreite zu setzen, und so den Punkt zu finden, der sich für dich am besten anfühlt. Ziel ist es, den sogenannten „sweet spot” zu finden – dann wirst du merken, wie deine Bewegungen flüssiger werden und du dich eins mit deinem Board fühlst.

3. Die richtigen Bindungswinkel einstellen

Die Winkel deiner Bindungen beeinflussen maßgeblich, wie dein Board reagiert und wie komfortabel du dich beim Fahren fühlst. Viele Fahrer bewegen sich im Bereich von +9° bis +18° am vorderen Fuß und 0° bis -15° am hinteren. Diese Kombination bietet eine hervorragende Balance aus Komfort und Kontrolle, egal ob auf der Piste, im Powder oder im Park. Aber warum sollte man sich für bestimmte Winkel entscheiden, und für welchen Fahrstil sind sie geeignet?

Entenfüße (+/-)

Eine Entenfuß-Stellung bedeutet, dass deine Füße leicht nach außen zeigen, oft mit den klassischen +15° vorne und -15° hinten. Dieses Setup lässt dich in beide Richtungen natürlich fahren, weshalb es besonders bei Parkfahrern und Freestylern beliebt ist. Mit nach außen gerichteten Füßen lassen sich Spins, Butters und Switch-Landungen mühelos ausführen. Außerdem werden deine Knie weniger belastet, wenn du härtere Landungen abfederst. Diese Haltung hilft zudem, dein Gewicht zentral auf dem Board zu halten – ein entscheidender Punkt für das Parkfahren.

Die Entenfuß-Stellung mag im Stand etwas ungewöhnlich wirken, aber lass dich davon nicht abschrecken. In Bewegung fühlen sich die Entenwinkel für die meisten ausgewogen und intuitiv an. Wenn du gerne jede Ecke des Berges erkundest, Side-Abfahrten ansteuerst oder kreative Sprünge magst, probiere auf jeden Fall eine Entenfuß-Stellung aus – sie könnte deinem Fahrstil eine spielerische Note verleihen. Du musst es ja nicht ins Extreme treiben – ein etwas geraderer Winkel am hinteren Fuß sorgt für einen guten Mix aus Freestyle und All-Mountain-Performance.

Positive-Neutral (+/0)

Ein positiv-neutraler Stand – etwa +15° oder +18° vorne und 0° hinten – bietet dir eine klare, stabile Basis. Dein vorderer Fuß gibt die Richtung vor und sorgt für geschmeidige Carves auf präparierten Pisten, sicheren Halt im Tiefschnee und eine vielseitige Performance auf jedem Terrain. Der hintere Fuß bleibt neutral und entspannt, ohne sich verdreht anzufühlen.

Dieses Setup ist ideal, wenn du noch dabei bist, deinen Stil zu finden, oder ein unkompliziertes Allround-Setup bevorzugst. Switch zu fahren ist möglich, fühlt sich aber möglicherweise weniger natürlich an – mehr wie Rückwärtsfahren. Kein Problem, solange du vor allem nach vorne cruist und das Terrain vor dir genießt. Positive-neutral sorgt für eine ruhige, kontrollierte Fahrt und ist eine solide Wahl für Fahrer, die Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit auf ihren täglichen Runs schätzen.

Wenn du einen Hauch mehr Freestyle ausprobieren möchtest, experimentiere doch mit einem leichten negativen Winkel von -3° oder -6° am hinteren Fuß. So bleibst du flexibel, ohne die Kontrolle zu verlieren.

Positive-Positive (+/+)

Ein positiv-positiver Stand – etwa +18° vorne und +6° hinten – richtet beide Füße nach vorne und ist perfekt für Fahrer, die mit Tempo und Präzision durch die Berge jagen. Dieses Setup liebt frisch präparierte Pisten, kraftvolle Carves und steile Powder-Abfahrten. Kein Geringerer als Jeremy Jones schwört auf den +/+ Stand, wenn er sich an große Lines wagt. Mit beiden Füßen nach vorne ausgerichtet folgt dein Körper natürlich der Falllinie, was dir erlaubt, Geschwindigkeit zu halten und saubere, kraftvolle Schwünge ins harte Schneeband zu schneiden.

Switch-Fahren ist nicht die Stärke dieser Haltung – aber dafür ist sie auch nicht gemacht. Wenn du voll auf rasantes Carven, intensive Kantenarbeit oder spektakuläre Lines im Tiefschnee stehst, wird sich ein positiv-positiver Stand wie eine Offenbarung anfühlen. Ja, du opferst etwas Vielseitigkeit, gewinnst dafür aber ein Setup, das kompromisslos auf Geschwindigkeit und Stabilität ausgelegt ist.

4. Setback oder zentrierte Haltung?

Setback oder zentrierte Haltung?

Die Entscheidung zwischen einer Setback- oder zentrierten Haltung hängt ganz davon ab, welches Terrain du bevorzugst. Eine Setback-Haltung versetzt deine Bindungen leicht in Richtung des Hecks. Das sorgt dafür, dass die Nose im Powder besser aufschwimmt und gibt deinen Turns somit eine verspielte Note. Wenn du eher Fan von tiefverschneiten Hängen und weiten Bowls bist, wird sich eine Setback-Haltung wie der perfekte Schlüssel für unvergessliche Powder-Tage anfühlen!

Im Gegensatz dazu bringt dich die zentrierte Haltung mitten auf das Board. Diese Position ist ideal, wenn du den Park unsicher machen willst, mit Switch-Tricks experimentierst oder einfach die gesamte Berglandschaft in alle Richtungen erkunden willst. Sie bietet Balance und Vielseitigkeit. Unsicher, wo du deine Bindungen platzieren sollst? Starte mit einer zentralen Haltung und verschiebe sie nach hinten, wenn sich der Schnee türmt. Durch das Ausprobieren beider Haltungen kannst du herausfinden, welche am besten zu deinem Fahrstil passt.

5. Achte auf den Boot-Überhang

Ein übermäßiger Boot-Überhang kann dich beim Carven aus dem Gleichgewicht bringen, daher lohnt es sich, sich das genauer anzusehen. Schnall deine Bindungen und Boots an und wirf dann einen Blick entlang deines Boards. Ragen deine Zehen oder Fersen zu weit über? Das kann dazu führen, dass du im Turn hängen bleibst und stürzt.

Ein kleiner Überhang ist ganz normal, aber nur so weit, dass er dein Fahrverhalten nicht beeinträchtigt. Wenn du zu viel Überhang feststellst, solltest du deine Winkel anpassen, die Heel-Cups deiner Bindungen etwas korrigieren oder gegebenenfalls ein breiteres Board in Betracht ziehen. Schon eine kleine Veränderung kann helfen, das Risiko zu minimieren, dass der Boot beim Fahren hängen bleibt. Wenn du diesen kleinen, aber feinen Aspekt optimierst, wirst du selbstbewusster in deine Turns gehen, ohne dass dich unerwartet etwas aus der Bahn wirft.

6. Stell deinen Forward Lean ein

Stell deinen Forward Lean ein

Unter Forward Lean versteht man den Winkel, in dem die Highbacks deiner Snowboard-Bindungen geneigt sind. Die Highbacks sind die vertikalen Teile der Bindung, die den Knöchelbereich stützen und in den meisten Fällen verstellbar sind.

Der Forward Lean beeinflusst also, wie stark die Highbacks deiner Bindungen gegen deine Boots drücken. Ein größerer Lean lässt dein Board schneller reagieren, da es dein Gewicht mehr auf die Zehen verlagert. Das ist ideal für enge Turns und steile Abfahrten, kann aber auch anstrengend werden. Weniger Lean sorgt für ein lockeres, entspanntes Fahrgefühl – perfekt für Park-Runden oder entspanntes Cruisen. Allerdings kann ein zu geringer Lean dazu führen, dass das Board etwas „fangiger“ wird und das Einleiten von Turns schwieriger ist.

Mach es dir jedoch nicht zu kompliziert. Fang mit der mittleren Einstellung an, mach ein paar Turns und spür, wie es sich anfühlt. Möchtest du eine bessere Reaktion? Dreh die Highbacks einen Tick nach vorne. Steht dir eher ein entspanntes Fahrgefühl? Dreh sie ein wenig zurück. Es ist eine kleine Anpassung, die aber einen großen Einfluss darauf hat, wie du dich mit deinem Board verbunden fühlst. Spiel ein bisschen mit deinem Forward Lean, bis er perfekt zu deinem Fahrstil passt.

Zum Abschluss

Jetzt solltest du alle Grundlagen wissen, um deine Haltung einzustellen und jedes Detail nach deinem Stil anzupassen. Aber nur keine Eile! Nimm dir ausreichend Zeit, um jede Veränderung einzeln vorzunehmen und gib dir ein paar Runs, um das neue Gefühl zu testen. Denk daran – das Ziel ist ein Setup, das sich natürlich anfühlt und es dir ermöglicht, dich auf den Berg zu konzentrieren, statt auf deine Füße. Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht gleich perfekt ist. Jeder Mensch hat andere Präferenzen! Ein Teil des Spaßes liegt darin, zu experimentieren, bis alles zusammenpasst. Sobald du den richtigen Punkt gefunden hast, wirst du dich sicherer, kontrollierter und mehr mit deinem Board verbunden fühlen als je zuvor.

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