Sprache
Bergsicherheit: was auf deinen Backcountry-Abenteuern nicht fehlen darf | Montec Magazine

In den letzten Wochen führten wir mit unseren MONTEC Safety Summits eine kleine Eventreihe zum Thema Sicherheit in den Bergen durch. Die Veranstaltungen stellten wir gemeinsam mit ARVA auf die Beine, da wir Riderinnen und Rider zusammenbringen und ihnen wichtiges Know-how vermitteln wollten, um sich möglichst gefahrlos in den Bergen zu bewegen.

Wenn es weg von den gesicherten Pisten und ab ins Gelände geht, ist gute Planung die halbe Miete. Was auf keinen Fall fehlen darf, ist Sicherheits- und Rettungsausrüstung. Du musst das passende Equipment aber nicht nur bei dir tragen, sondern auch wissen, wie du damit umgehst – und für den Fall der Fälle auf alles vorbereitet sein.

Top 5 unverzichtbare Essentials für Abenteuer im Backcountry

Geeignete Bekleidung (Schichtenprinzip)

Für einen sicheren und entspannten Tag in den Bergen ist die Wahl deines Outfits das A und O. Für die unterste Schicht empfehlen wir dir einen hochgradig atmungstiven Baselayer, der angestaute Feuchtigkeit von deiner Haut an die Umgebungsluft abgeben kann. So kühlst du nicht aus und kannst deinen Powdertag so richtig genießen.

Wähle dazu am besten eine Shell-Jacke mit Frontreißverschluss, den du kurzerhand öffnen kannst, wenn es bergauf geht und du ins Schwitzen kommst. Die Fawk Jacke für Herren und für Damen haben zudem praktische Innentaschen. Darin kannst du beim Aufstieg ganz bequem deine Handschuhe verstauen.

Deine Shell-Jacke lässt sich zudem perfekt mit einem Midlayer kombinieren, den du in deinen Rucksack packen und je nach Bedarf überziehen kannst.

Wärmestau und Schweiß an den Händen können ebenfalls zum Problem werden. Nimm daher am besten ein Paar dünne Handschuhe mit. Sie sind meist die optimale Wahl für den Aufstieg, wenn du zwar Schutz vor den Elementen brauchst, aber auf die zusätzliche Wärme gefütterter Skihandschuhe verzichten kannst.

Geeignete Bekleidung (Schichtenprinzip)

LVS-Gerät, Schaufel und Sonde: dein Trio für mehr Sicherheit

Selbst wenn du deine Route sorgfältig geplant und die Wettervorhersage genau studiert hast, du solltest für das Worst-Case Szenario einer plötzlich abgehenden Lawine vorbereitet sein. Wusstest du, dass dir im Ernstfall meist nur 15 Minuten bleiben, um unbeschadet wieder rauszukommen? 

Für Notfälle brauchst du ein LVS-Gerät, um verschüttete Personen in den Schneemassen zu orten. In Kombination mit Schaufel und Sonde hast du die besten Chancen, selbst eine erfolgreiche Lawinenrettung durchzuführen, denn dieses Trio kann die Zeit bis zur Rettung auf nur elf Minuten verkürzen. 

Doch Verschüttete unter einer Lawine zu orten ist leichter gesagt als getan. Daher solltest du den Umgang mit deiner Lawinenausrüstung sicher beherrschen – und im Zweifel vor deiner nächsten Tour noch einmal üben. Je nachdem, wie oft du dein LVS-Gerät verwendest, solltest du es außerdem alle zwei bis drei Jahre warten lassen, damit es garantiert funktioniert, wenn du es am dringendsten brauchst.

LVS-Gerät, Schaufel und Sonde: dein Trio für mehr Sicherheit

Lawinenrucksäcke für zusätzlichen Schutz

Noch mehr Schutz bei Lawinenabgängen bieten innovative Lawinenrucksäcke mit Airbag. Wenn sich ein Schneebrett löst und dich mitreißt, kann der Airbag dein Körpervolumen vergrößern, sodass du mit größerer Wahrscheinlichkeit an der Oberfläche bleibst und nicht unter den Schneemassen verschüttet wirst. 

Bei der Wahl deines ersten Lawinenrucksacks mit Airbag solltest du einige Dinge beachten:

  • Gaskartusche oder elektronisches Airbagsystem?
  • Auslösung per Knopfdruck oder Seilzugsystem?
  • Auslösezeit: Wie schnell bläst sich der Airbag in einer Lawine auf?
  • Anzahl und Position der Airbags: Bei einem Rucksack mit zwei Airbags kann einer als Backup dienen, falls der andere beim Lawinenabgang beschädigt wird. Die Position des Airbags hat Einfluss auf die Oberflächenvergrößerung und damit auf deine Chancen, nicht von der Lawine verschüttet zu werden
  • Gewicht des Rucksacks
  • Tragekomfort
Lawinenrucksäcke für zusätzlichen Schutz

Helm

Helme sind ein unverzichtbares Sicherheitsaccessoire, das beim Skifahren jederzeit getragen werden sollte. Ein guter Helm hilft, Kopf- und Hirnverletzungen bei Unfällen zu verhindern, und gerade im Backcountry, wenn Rettung möglicherweise Stunden entfernt ist, ist dies wichtiger denn je. Wir empfehlen, einen Helm zu wählen, der sicherheitszertifiziert ist und mit Technologien wie MIPS oder SPIN ausgestattet ist, um das Risiko von Hirnverletzungen bei Rotationsstößen weiter zu reduzieren.

Hersteller bieten auch spezielle Helme für das Backcountry an, die besondere Merkmale wie integrierte RECCO-Reflexionen für eine bessere Auffindbarkeit bei Rettungsaktionen, MFC-Medizinische ID-Patches, damit Rettungsteams wichtige Informationen sofort verfügbar haben, solltest du bewusstlos sein, und verstellbare Belüftung für anstrengende Aufstiege bieten. Diese Helme haben die höchsten Sicherheitsbewertungen und sind die beste Wahl für alle angehenden Backcountry-Fahrer.

Andere Essentials

Du trägst die richtige Bekleidung und hast deine Sicherheitsausrüstung beisammen – damit bist du schon sehr gut für deine nächste Tour gerüstet. Doch bevor du aufbrichst, solltest du noch ein paar Dinge in deinen Rucksack packen. 

  • Denk an ein Wechselglas für deine Ski- oder Snowboardbrille, damit du auch bei wechselnden Licht- oder Witterungsverhältnissen gut siehst. Pack auch eine Sonnenbrille ein
  • Nimm eine Wasserflasche mit und achte auf deine Flüssigkeitszufuhr. Wenn du genug trinkst, fühlst du dich länger frisch und deine Muskeln werden weniger schnell müde.
  • Es lohnt sich immer, ein paar zusätzliche Snacks oder extra Proviant einzupacken, falls deine Tour länger als geplant dauern sollte
  • Sonnencreme! Die UV-Belastung ist in den Bergen deutlich höher – pro 1.000 Höhenmeter um rund zehn Prozent. Schütze deine Haut und benutze am besten Sonnencreme, die für die Höhe geeignet ist. Denk daran, den Sonnenschutz mehrmals am Tag zu erneuern
  • Ein Erste-Hilfe-Set ist ebenfalls unerlässlich. Von schweren Unfällen und Verletzungen bis hin zu Blasen und kleinen Schnitten kann ein Erste-Hilfe-Set den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten, wenn medizinische Hilfe Stunden entfernt ist
Andere Essentials

Die Wahl der richtigen Ausrüstung ist erst der Anfang …

Um das Lawinenrisiko zu verringern und im Gelände auf der sicheren Seite zu sein, solltest du die Schneebedingungen richtig lesen können, dich fit halten und den Umgang mit deiner Lawinenschutzausrüstung immer wieder üben. Tritt doch der MONTEC Community bei und gehöre zu den Ersten, die über künftige Events von MONTEC und ARVA zum Thema Bergsicherheit informiert werden. Und bis dahin kannst du die ARVA Academy besuchen und dein Wissen in ihren E-Learning-Kursen vertiefen.